75 Jahre Menschenrechte

Engagement für Menschenrechte und Zivilgesellschaft in herausfordernden Zeiten


Das Jahr 2023 markiert ein bemerkenswertes Jubiläum - 75 Jahre seit der Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen im Jahr 1948.
Dieses historische Dokument legte die Grundlage für eine globale Vision, in der die Würde und Rechte jedes Einzelnen unabhängig von Nationalität, Hautfarbe, Geschlecht, Religion oder sozialer Zugehörigkeit anerkannt und geschützt werden sollten.

Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die inmitten der Trümmer des Zweiten Weltkriegs entstand, setzte ein Zeichen des Aufbruchs und der Hoffnung für eine Welt, die sich von den Schrecken des Krieges erholte.

In den vergangenen 75 Jahren haben die Menschenrechte an Bedeutung gewonnen und sind zu einem Leitprinzip für die internationale Gemeinschaft geworden. Sie bilden das Rückgrat der rechtlichen und moralischen Grundlage für die Anerkennung und den Schutz der individuellen Freiheiten und Würde. Doch trotz dieser Fortschritte stehen wir heute vor neuen Herausforderungen und Rückschlägen, die die Werte und Prinzipien der Menschenrechte auf die Probe stellen.

In vielen Ländern steht zivilgesellschaftlichem Engagement vor immer größer werdenden Herausforderungen gegenüber. Politische Veränderungen, religiöser Fundamentalismus und die Interessen großer Konzerne setzen Organisationen, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Kirche, zunehmend unter Druck, wenn sie sich für die Belange von Minderheiten und Marginalisierten einsetzen. Viele unserer Partnerorganisationen berichten von einem Klima struktureller Gewalt und Repressalien, das die Verteidigung von Menschenrechten immer schwieriger macht.

Trotzdem bleibt der unerschütterliche Wille erhalten, sich gemeinsam für eine gerechtere Welt einzusetzen und Wege zu finden, um strukturelle Veränderungen zu fördern. Die Katholische Kirche leistet in vielen unserer Partnerländer einen bedeutenden Beitrag, da sie in der Gesellschaft als wichtige und anerkannte Stimme gilt. Dies zeigt sich in vielen  Ländern, in denen sie sich aktiv für den Schutz derjenigen einsetzt, die sich gegen die negativen Auswirkungen des Bergbaus zur Wehr setzen.

Insbesondere im Bergbau-Bereich kommt es oft zu "unheiligen" Allianzen zwischen Politik und Wirtschaft, bei denen Regierungen unter dem Vorwand der Wirtschaftsförderung Abkommen mit multinationalen Konzernen schließen. Dabei wird jedoch der von Umsiedlung oder Umweltverschmutzung betroffenen Bevölkerung keine Mitsprachemöglichkeit eingeräumt, und das Hauptaugenmerk liegt darauf, den eigenen Machteinfluss zu festigen. Zahlreiche Initiativen, sowohl klein als auch groß, decken diese Fälle auf und erheben ihre Stimme gegenüber oft übermächtigen Gegnern.

Oft setzen sie ihr eigenes Leben aufs Spiel, um sich für die politische Teilhabe, das Recht auf Land und den Schutz sowie die Erhaltung ihrer Lebensräume einzusetzen. Selbst in Ländern wo Kriege oder schwere Auseinandersetzungen herrschen, spielen zivilgesellschaftliche Organisationen eine entscheidende Rolle, um den Frieden nicht nur auf dem Papier zu verankern, sondern auch Versöhnung unter den betroffenen Gruppen zu fördern.

Die Partnerorganisationen der Dreikönigsaktion bieten konkrete Unterstützung für Gemeinden und Familien an, sei es durch Beratung, Schulungen zur Sicherung ihrer Lebensgrundlagen oder die Befähigung, ihre Rechte bei staatlichen Stellen einzufordern. Dieser umfassende Ansatz zur Entwicklung ermöglicht nachhaltige Veränderungen in sozio-politischen Strukturen, da er nicht nur Individuen fördert, sondern auch gemeinschaftliche Veränderungsprozesse in Gang setzt.