Jugend für Menschenrechte auf den Philippinen
Ein Hoffnungsschimmer in dunklen Zeiten
Die Philippinen haben in den letzten Jahren eine alarmierende Verschlechterung der Menschenrechtslage erlebt. Während der Amtszeit von Präsident Rodrigo Duterte (2016-2022) wurden über 7.000 Menschen Opfer seines brutalen Drogenkriegs, und eine Kultur der Straflosigkeit hat sich verfestigt. Repressionen gegen Menschenrechtsaktivisten haben zugenommen.
Mit der Wahl von Ferdinand Marcos Jr. im Juni 2022 hat sich die Lage nicht verbessert. Es gibt weiterhin Tötungen und die Kriminalisierung von NGOs, die sich für Menschenrechte einsetzen, schreitet voran. Internationale Berichte bezeichnen die Philippinen als eines der gefährlichsten Länder für Menschenrechtsverteidiger*innen weltweit. In diesem düsteren Kontext gibt es jedoch einen Hoffnungsschimmer: die aktive Teilnahme der Jugend und ihr Einsatz für die Verteidigung der Menschenrechte.
Youth for Rights: Ein Programm der Hoffnung
Das Programm "Youth for Rights" wird von der philippinischen Partnerorganisation der Dreikönigsaktion, der Task Force Detainees of the Philippines (TFDP), durchgeführt. Es hat zum Ziel, die Jugend zu organisieren und zu Menschenrechtsverteidiger*innen auszubilden. Durch Bildungsarbeit, Kunst-Workshops und die Bildung von Kerngruppen werden mehr als 600 Jugendliche erreicht. In einer Zeit, in der die Menschenrechtslage auf den Philippinen besonders kritisch ist, bietet dieses Projekt eine bedeutende Möglichkeit, junge Menschen für die Verteidigung von Menschenrechten und Umweltschutz zu mobilisieren.
TFDP: Eine erfahrene Menschenrechtsorganisation
Die Task Force Detainees of the Philippines (TFDP) wurde 1974 von der philippinischen Ordenskonferenz gegründet, als das Land unter dem Kriegsrecht des Diktators Ferdinand Marcos litt. TFDP setzt sich seitdem für die allgemeinen Menschenrechte ein und hat heute ihren Fokus auf ökonomische, soziale und kulturelle Menschenrechte erweitert.
Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen. Dadurch sollen Täter*innen zur Verantwortung gezogen werden; die Öffentlichkeit darüber informiert und den betroffenen Familien geholfen werden. Auch politische Gefangene und deren Angehörige werden unterstützt.
Damit Menschenrechte umgesetzt werden, braucht es Wissen und Bewusstsein in der philippinischen Bevölkerung über die eigenen Rechte. TFDP erreicht das durch Radio- und Fernsehbeiträge und Bildungsveranstaltungen. Neben dem Bewusstsein, braucht es auch Menschen, die sich aktiv für Menschenrechte einsetzen, daher werden Menschenrechtsverteidiger*innen zu Multiplikator*innen und juristischen Lai*innen ausgebildet und organisiert.
Eine Gruppe von Youth For Rights im Zuge unserer Kampagne "Kinderarbeit stoppen!"
Die Stärke des Projekts: Die Jugend im Fokus
Die besondere Stärke des Projekts liegt in seinem Fokus auf Jugendliche. TFDP engagiert sich aktiv für nachhaltige Veränderungen, indem es junge Menschen aktiv einbezieht und mit sozialen Fragen konfrontiert. Dies trägt zur Entwicklung einer kritischen philippinischen Zivilgesellschaft bei, die die Menschenrechte verteidigt und sich für eine bessere Zukunft einsetzt.
Fazit:
Die Menschenrechtslage auf den Philippinen ist äußerst besorgniserregend, aber es gibt Hoffnung in Form der engagierten philippinischen Jugend. Programme wie "Youth for Rights" und Organisationen wie TFDP spielen eine entscheidende Rolle bei der Mobilisierung junger Menschen für die Verteidigung der Menschenrechte und den Schutz von Human Rights Defenders. Trotz der Herausforderungen und Gefahren, denen sie ausgesetzt sind, stehen die philippinischen Jugendlichen mutig auf und setzen sich für eine gerechtere und menschenwürdigere Zukunft ein. Ihre Entschlossenheit und ihr Engagement verdienen Anerkennung und Unterstützung, nicht nur auf nationaler, sondern auch auf internationaler Ebene.
Menschenrechts-Seminar
#GlobaleStimmenfürMenschenrechte
Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Wiener Weltmenschenrechtskonferenz und dem Welttag der Menschenrechte (10.12.2023) machen wir als Teil des Dachverbandes Globale Verantwortung auf die entscheidende Rolle von Menschenrechten im Kampf gegen Armut und bei der Verwirklichung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung aufmerksam. Zu elf Menschenrechten findet ihr auf der Website von Globale Verantwortung konkrete Projekte, begleitet von Kurzvideos von Partner*innen aus den Projektländern, die ihre Stimmen für Menschenrechte erheben.