Open the Umbrella!

Antonita Leorte kann ihr Gemüse bewässern.

Open the umbrella!


Guillermo Alvarez ist Mitglied des kolumbianischen Ordens der Yarumal Missionaries, Priester der Pfarre Barsaloi in Samburu und Projektpartner der Dreikönigsaktion. In der ganzen Gegend ist er aber unter anderem Namen bekannt: wo man auch hinkommt, wird er freudig als „Father Memo“ begrüßt.

Father Memo und sein Team schicken Grüße nach der Heimkehr

Vor acht Jahren ist Fr. Memo dem Ruf Samburus gefolgt. Seit damals engagiert er sich unermüdlich dafür, das Leben der Menschen in dieser unwirtlichen Region zu verbessern. Den Yarumals ist es gelungen, in Barsaloi mit seinen rund 170 Haushalten die Versorgung mit Trinkwasser aufzubauen. Dafür sorgt ein Bohrloch, welches das Grundwasser in 200 m Tiefe anzapft und mit solarbetriebener Pumpe nach oben fördert. Zu fast allen Hütten sind Leitungen gelegt worden. Zu fixen Zeiten sprudelt aus Wasserhähnen das segensbringende Nass für Menschen und Tiere. Das ist eine riesige Erleichterung für Mädchen und Frauen in Barsaloi. Ihre traditionelle, anstrengende und oft gefährliche Aufgabe ist es ja, in 20 Liter-Kanistern das Wasser von weit entfernten Wasserstellen zu holen.

Die Leitungen ermöglichen auch das sparsame Bewässern von „Pool Garden“. Die Mini-Gemüsegärten haben die Yarumals mit motivierten Frauen eingeführt. Für effiziente Bewässerung sind die Beete unten abgedichtet und oben mit Netzen versehen, damit die Sonne die Pflanzen nicht austrocknet. Trainings vermitteln den Frauen die biologische Landwirtschaft, um ihre Familien mit gesunder Nahrung zu versorgen.

Aber zurück zum Wasser: Der Verbrauch wird pro Haushalt gemessen und verrechnet. Dafür und auch für Instandhaltung und Innovation ist das „Water Committee“ zuständig, ein selbstverwaltetes Gremium mit Vertreter*innen der Siedlung. Sehr gerne würde Fr. Memo dieses System der Wasserversorgung auch in anderen Ortschaften einführen. Aber die Infrastruktur dafür kostet Geld, sehr viel Geld, das die unterstützenden Organisationen aktuell nicht aufbringen können.

Ist die Versorgung mit sauberem Wasser Aufgabe einer christlichen Pfarre? Ist da nicht viel mehr der Staat zuständig? Die Antwort von Fr. Memo fällt eindeutig aus: Die Wasserversorgung ist Basis für Gesundheit und wirtschaftliche Entwicklung, für Frieden und Menschenrechte, für Gemeinschaft und Spiritualität. Wenn sich der Staat nicht darum kümmert, ist es eben Aufgabe der Kirche, den Menschen zur Seite zu stehen und gemeinsam mit den Betroffenen Lösungen zu finden, übrigens unabhängig von der religiösen Zugehörigkeit. Fr. Memo verdeutlicht diesen Ansatz mit seinem Slogan „Open the umbrella!“: Alle einbeziehen, die sich für das Wohlergehen der Gemeinschaft einsetzen wollen.

In Suyan gibt es Trinkwasser nur aus einem Erdloch.

In Barsaloi hat jeder Haushalt einen Wasserhahn.

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