Arbeit ist kein Kinderspiel - Kinderarbeit stoppen!
Versteckte Kinderarbeit ist noch immer bittere Realität globaler Lieferketten. Um Kinderarbeit Geschichte werden zu lassen, braucht es international wirksame Gesetze.
Die weltweite COVID19-Pandemie stellt nicht nur Gesundheitssysteme vor immense Herausforderungen. In den Armutsregionen Afrikas, Asiens und Lateinamerikas bedrohen die wirtschaftlichen Folgen des Lockdowns die Existenzen von Millionen. Die Armut steigt, die Perspektivenlosigkeit wächst. Eine der schlimmsten Folgen ist der weltweite Anstieg ausbeuterischer Kinderarbeit.
„Was Kinder unter grausamen Bedingungen herstellen, findet sich oft in unseren Supermärkten wieder. Man sieht es den Produkten nicht an. Globale Lieferketten verschleiern Leid und Ausbeutung, die dahinterstehen. Das muss sich ändern. Gerade jetzt ist es wichtig zu zeigen, dass wir nicht auf die Kinder dieser Welt vergessen“, appelliert Herbert Wasserbauer von der Dreikönigsaktion, dem Hilfswerk der Katholischen Jungschar, an die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft: „Arbeit ist kein Kinderspiel! Damit ausbeuterische Kinderarbeit im Jahr 2025 tatsächlich Geschichte ist, wie es sich die Weltgemeinschaft in den Zielen für nachhaltige Entwicklung vorgenommen hat, muss jetzt ein Maßnahmen-Turbo gestartet werden. Auch die österreichische Bundesregierung muss Initiative zeigen. Ein entscheidender Schritt wäre eine gesetzlich verbindliche Verankerung von umfassenden menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten. Ein solches Gesetz würde sicherstellen, dass Produkte, die in Österreich erhältlich sind, frei von ausbeuterischer Kinderarbeit sind. Stoppen wir gemeinsam ausbeuterische Kinderarbeit!“
Rückenwind bekommt diese Forderung von EU-Justizkommissar Didier Reynders. Dieser hat für 2021 einen Vorschlag für ein europäisches Sorgfaltspflichtengesetz angekündigt, das Missständen wie ausbeuterischer Kinderarbeit ein Ende setzen soll. Das Jahr 2021 hat die UN-Vollversammlung zum Jahr zur Beendigung von Kinderarbeit erklärt.
Online-Mitmachaktion - Arbeit ist kein Kinderspiel
Damit ein solches Gesetz tatsächlich Realität wird, müssen wir uns alle aktiv gegen Kinderarbeit einsetzen. Im Rahmen der Initiative „Kinderarbeit stoppen!“ startet die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar deshalb am 12. Juni, dem Internationalen Tag gegen Kinderarbeit, eine Online-Mitmachaktion, um gegen ausbeuterische Verhältnisse und für verpflichtende Lieferkettenverantwortung mobil zu machen. Es ist ganz einfach, ein Zeichen gegen Kinderarbeit zu setzen: Man schreibt „Arbeit ist kein Kinderspiel” gut leserlich auf einen oder mehrere Zettel, macht ein Foto und teilt es oder schickt es an kinderarbeitstoppen@dka.at. „Das Leid der arbeitenden Kinder darf nicht in Vergessenheit geraten. Erinnern wir gemeinsam unsere Politikerinnen und Politiker daran, dass ihre Verantwortung nicht an der Staatsgrenze endet,“ so Wasserbauer.
Der Aktionsvorschlag findet sich auf www.kinderarbeitstoppen.at. Jede Stimme und jeder Beitrag zählt!