Gold und Kirche

Vom blutigen Glanz des Edelmetalls


„Wir pressen die Ressourcen unseres Planeten aus. Wir pressen sie aus wie eine Orange. Wenn multinationale Unternehmen im Ausland das tun, was sie im eigenen Land nicht tun dürfen, ist das ungeheuerlich.“

Papst Franziskus

Gold fasziniert uns Menschen seit Urzeiten. Viele schöne Dinge haben wir daraus geschaffen und bewundern sie noch heute: Schmuck, Ringe, Uhren, Kelche und Schalen. Ja, sogar Smartphones enthalten Gold!

Doch bevor das Gold in unsere Produkte kommt, muss es abgebaut werden. Der Goldabbau fügt der Natur und den Menschen enorme Schäden zu. Deshalb arbeitet die Dreikönigsaktion mit ihren Partner*innen daran, den ausbeuterischen Goldabbau zu stoppen. Wir wollen den Umgang mit Gold ändern. Das bedeutet zum Beispiel, auf andere Materialien zu setzen oder darauf zu achten, nur recyceltes Gold zu verwenden. Und es bedeutet, dass nicht mehr so stark in Gold investiert wird.

Wie Goldbergbau Umwelt zerstört und Leid schafft

"Der Goldabbau ist für Lateinamerika und insbesondere für die Amazonasregion die denkbar größte Wunde. Auch historisch gesehen ist er ein Synonym für Gewalt. Zu Beginn der Kolonialisierung unseres Kontinents war es dieses Edelmetall, welches das System der Sklaverei und des Todes befeuerte."

Guilherme Cavalli, Iglesias y Minería

Was kann ich tun? Was können wir als Pfarrgemeinde tun?

Wie die Sterndeuter aus dem Evangelium (vgl. Mt 2,1-12) haben viele von uns „Gold im Gepäck“ – oft in unserem Smartphone oder in Form des Eheringes. Geschenke wie Kettchen oder Münzen enthalten ebenfalls oftmals Gold.

  • Wecken wir das Interesse an der Herkunft unseres Goldes: Damit wir uns von so mancher romantischen Vorstellung über Goldwäsche verabschieden.
  • Es gibt wertvolle und passende Alternativen, die nicht nur den Beschenkten Freude bereiten, sondern auch keinen Schaden erzeugen für andere Menschen und die Natur.
  • Es zahlt sich aus, gezielt nach recyceltem Gold zu fragen. Viele lokale Goldschmied*innen arbeiten z.B. damit.
  • Wo auch das keine Option ist, sollte zumindest fair geschürftes bzw. gehandeltes Gold zum Einsatz kommen. Zu bedenken ist dabei, dass auch dieses Gold neu abgebaut wird und einen Eingriff in die Natur darstellt.
  • In der Vermögensanlage können wir ebenfalls auf Gold verzichten. Investitionen in ein ethisch-nachhaltiges Finanzprodukt ohne Gold ist der Vorzug zu geben.
  • Setzen wir uns für Gesetze ein, die transparente Lieferketten und die Einhaltung von Menschenrechts- und Umweltstandards zur Pflicht macht.