Süd-Indien: Nahrung sichert Leben

Basis für eine bessere Zukunft
Der Klimawandel trifft Bauern- und Fischerfamilien in Andhra Pradesh und Telangana hart. Die Corona-Pandemie hat ihr Leben noch viel schwieriger gemacht. Unsere Partnerorganisationen SNIRD und YFA unterstützen die Menschen, ihr Recht auf Nahrung durchzusetzen.
SNIRD: Menschen zu ihrem Recht verhelfen
An der Küste von Andhra Pradesh sind die Fischerfamilien vom Klimawandel betroffen. Das Meer erwärmt sich, die Fische wandern in tiefere und kältere Regionen ab. Stürme werden immer öfter zu Zyklonen und zerstören Siedlungen und Küste.
Die Bauernfamilien leben von einem kleinen Stück Land. Viele haben sich mit dem Kauf von Chemie-Dünger und -Pestiziden verschuldet. Vor allem wenn die Ernte schlecht ausfällt, sind Hunger und Krankheit die Folgen. Allen voran bei Kleinkindern und schwangeren Frauen führt die Mangelernährung zu schweren gesundheitlichen Problemen.
SNIRD (Society for National Integration through Rural Development) unterstützt die benachteiligten Menschen in der Küstenregion. Fischergemeinschaften organisieren sich, damit sie vom Fischen leben können. Das Pflanzen von Palmen hilft gegen Küstenerosion. Der Schutz der Mangroven ermöglicht Fischen das Laichen und sichere Aufwachsen.
In der Landwirtschaft wird in Kursen der Biolandbau erlernt. Biodünger und -pflanzenschutzmittel stellen die Bäuerinnen und Bauern nun selbst her und haben so kaum Kosten. Am Markt werden mit Bioprodukten mehr Einnahmen erreicht. Und die gesunde Ernährung stärkt die Familien.

YFA: Gesunde Nahrung als Menschenrecht
Wegen des Klimawandels werden in Telangana lange Dürrephasen von untypischem Starkregen unterbrochen. Beides schädigt das Pflanzenwachstum und führt zu Missernten und schlechter Nahrungsversorgung. Hunger führt zu Kraftlosigkeit und Apathie, was sich bei Kindern negativ auf den Schulerfolg auswirkt.
Geringes Familieneinkommen führt auch dazu, dass viele Eltern monatelang in die städtischen Slums abwandern, um sich dort mit schweren Gelegenheits-Jobs über Wasser zu halten. Die Kinder gehen mit oder sie bleiben schlecht betreut im Dorf. In beiden Fällen ist der Schulbesuch in Gefahr, oftmals müssen Kinder arbeiten, um zu überleben.
YFA (Youth for Action) vermittelt in Trainings biologische Landwirtschaft, die besser an die klimatischen Veränderungen angepasst ist. So werden z.B. nährstoffreiche und trockenresistente Hirsesorten angebaut. Unterstützung gibt es auch beim Anlegen von kleinen Regenwasserspeichern. Frauen bauen in kleinen „Küchengärten“ Gemüse und Obst an.
In der Region leben auch Menschen, die kein eigenes Land besitzen. YFA gibt landlosen Familien ein Startkapital, damit diese auf eigenen Beinen stehen. Auch Kinder und Jugendliche setzen sich für ihre Rechte auf Nahrung und auf Bildung ein. Sie werben für Umweltschutz und pflanzen Bäume gegen den Klimawandel.


Von SNIRD hat Jhansi den Biolandbau gelernt. Mit ihrem kleinen Feld versorgt sie die Familie.

Nagaraju betreibt biologischen Anbau von Mangos. Auch die Bewässerungsanlage hat er mit Hilfe von SNIRD errichtet.

Mit Nahrungssicherheit wird Gesundheit und der positive Schulabschluss der Kinder erreicht.

Die Wetterstation von YFA informiert per SMS über günstige Zeiten für den Anbau oder die Ernte und warnt vor Unwettern.

Krishnamma hat mit Hilfe von YFA einen „Küchengarten“ angelegt und kann nun ihre Familie mit gesunder Kost versorgen.

Mit dem Startkapital von YFA hat sich Suryakala zwei Lämmer gekauft. Mit wiederkehrender Aufzucht und Verkauf kann sie nun ihr Leben bestreiten.
Unsere Projektpartner*innen vor Ort
Jeder Mensch braucht zum Leben ausreichend Essen und Trinken. In den südindischen Bundesstaaten Andhra Pradesh und Telangana ist dieses Menschenrecht auf Nahrung gefährdet. Zusätzlich zur Benachteiligung der armen Bevölkerung und der ungerechten Verteilung von Landbesitz wird immer stärker die Klimakatastrophe zur Gefahr. Und die Corona-Pandemie hat das Überleben der Menschen noch schwieriger gemacht. Unsere beiden Partnerorganisationen SNIRD (Society for National Integration through Rural Development) YFA (Youth for Action) unterstützen die Bauern- und Fischerfamilien beim Überleben auf ihrem Land.
„Unser Schwerpunkt sind sozial ausgeschlossene Gruppen. Wir glauben, dass diese Menschen organisiert werden müssen, damit sie für ihre Rechte eintreten können. Und wir sind den Kindern dankbar, die beim Sternsingen Spenden für unsere Arbeit sammeln.“
Godfrey Jawahar, Projektleiter von SNIRD
„Wir unterstützen die gefährdeten Menschen dabei, sich zu organisieren und ihr Bewusstsein zu ihrer Landwirtschaft zu ändern: Weg von chemischen Mitteln, hin zum biologischen Anbau. Und wir ermächtigen Kinder, denn sie sind die Jugend von morgen.“
Venkat Ramnayya, Projektleiter von Youth for Action

Links: Godfrey Jawahar, Projektleiter von SNIRD - Rechts: Venkat Ramnayya, Projektleiter von YFA